Wasserrad selbst gebaut

Version V1



Wer träumt nicht von einem eigenem Wasserrad im Garten. Wenn zudem noch ein eigener Bach durchs Grundstück läuft, wird aus dem Traum schnell ein Verlangen diese Idee umzusetzen. Jedoch darf man nicht einfach Holz kaufen und bauen, sondern muß doch wie immer im Leben, ein paar Vorschriften beachten. Unsere Nachbarn sagten uns sofort, dass ein Wasserecht erforderlich ist und das dieses nahezu unmöglich ist zu bekommen. Das schöne an dem Wort "unmöglich" ist der Reiz es doch zu schaffen. Also habe ich mir zuerst ein paar Gedanken mit Internetrecherche gemacht und dazu ein paar Handskizzen gezeichnet. Dann habe ich den Istzustand des Baches und des Grundstückes zu Papier gebracht und mit einem ausführlichen Plan bei der Wasserbehörde das Wasserrad beantragt. Dann wurde es spannend. Vorschriften und viel Gesetzestext  war die erste Reaktion des Amtes.  Ok wer A sagt muß auch B sagen und aufgeben ist keine Alternative. Dafür habe ich den Mund wieder viel zu voll genommen. Nachdem ich meine Pläne nun ein wenig modifiziert hatte kamen die Amtsmühlen in Gang und endeten mit einer großen Sitzung im Gemeindesaal. Viele Behörden saßen zusammen und das Bauvorhaben wurde bis ins kleinste Detail zerpflückt. Alle vorgebrachten Argumente der einzelnen Abteilungen hatten Hand und Fuß und waren sofort nachvollziehbar.
Ergebnis: eine Genehmigung


Ziele:

Durchmesser 160 cm
oberschlächtiges Wasserrad
angeschlossener Teich
Zuflußrinne
verstellbare Wasserzufuhr
ansprechendes Design
Bau mit Heimwerkermaschinen
Beleuchtung bei Nacht
 geringe Wartung
verstellbare Achszentrierung
ruhige Laufeigenschaften





Details im Einzelnen


Gute Planung ist Alles. Anders wie bei anderen Wasserrädern wollte ich schrauben und leimen. Die Seitenringe habe ich so konstruiert, dass ich die Bretter im 45° Winkel auf der Kappsäge vorbereiten konnte.

Die Rundungen habe zunächst mit der Stichsäge grob vorgesägt. Die Abschnitte passen dann innen in den Ring.

Mathematik der 7ten Klasse kommt jetzt zum Einsatz. Mittelpunkt ermitteln und dann mit einer selbstgebauten Verlängerung an derOberfräse werden die Ringe exakt abgerundet.

2 Ringe je Seite werden spiegelverkehrt geleimt und verschraubt.




16 abgeschrägte Schaufel und eine Innenbeplankung lassen das Wasserrad schon erahnen.


Mit Gewindestangen, die durch die Achse verlaufen lässt sich das Rad nachträglich justieren. Durch die Abrundung mit der Oberfräse wäre diese Option vermutlich nicht nötig gewesen. Zusätzlich ist die Achse mit einem Spannelement an den Speichen fixiert.



Bei der Bachgestaltung haben wir darauf geachtet, dass wir keine Betonfundamente benötigen und nur mit schweren Natursteinen an der richtigen Positiondie Stabilität erreichen.





Die Wasserführung ist am Anfang der Wasserrinne mit einer Klappe verstellbar. Das 150 kg schwere Wasserrad konnten wir leicht über ein Baubrett in die Halterung hinein rollen.




Der Probelauf war für den ersten Versuch doch recht positiv. Jedoch hatten wir zurerst das Rad in Eichenholz gelagert. Grundsätzlich funktioniert das sehr gut, aber hat in unserem Fall zeitweise zu Resonanzschwingungen geführt, die sich wie ein röhrender Hirsch angehört haben.

Mit einer speziellen Schleifvorrichtung haben wir das Achsrohr nachträglich im laufenden Betrieb auf die Größe der Stehlager abgeschliffen. Jetzt ist Ruhe und die Wassermenge konnte deutlich reduziert werden, da die neuen Kugelager deutlich weniger Reibung haben.




Bei Fragen schreibt einfach





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