Geht das noch zu toppen ?
Ja, von den Zahlen der Touris, die sich auf der Ringstrasse bewegen,
hat man das Gefühl es werden immer mehr. Aber sind wir mal ehrlich, im
Schloß Neuschwanstein ist man auch nicht alleine. Und mittlerweile
wissen wir, wie man zu den schönen Ecken kommt. Dann wieder eine
Planänderung: Erster Grund der nicht endende Sandsturm und ein
Insidertip. Wir haben erfahren, dass in der Gletscherlagune Jökusarlon,
ein Feuerwerk zu Gunsten des Rettungsvereins stattfindet. Nun sind wir
vorzeitig, dort hin und ja die Reise läßt sich wirklich noch weiter
toppen. Viele Gletscherzungen, mit unaussprechlichen Namen, fließen
langsam vom Hauptgletscher Vatnajökull herunter und kalben in ettlichen
Lagunen. Die Kamera glüht und man kann die Erlebnisse und Eindrücke
kaum in Worte fassen. Und dann das Highlight, eine Feuerwerk der
Superlative. Knapp 30 min donnerten, aus den schaukelden Eisschollen,
bunte Raketen gegen den isländischen Himmel. Mit super Wetter genießen
wir die Gletscher.
Das Hochland und die Mutproben
Nach den tollen Glescherzungen rief der Sprinter wieder nach Aktion und
braf, wie wir sind, gingen wir wieder ins Hochland. Wie gewohnt, wird
die Strasse zuerst enger und dann kommt ein Schild, dass der Asphalt
endet und die Schotterpiste beginnt. Ein weiterer Hinweis heißt, nur
noch 4x4 erlaubt. OK dass kennen wir ja schon. Jedoch ist es irgendwie
anders als sonst. Der Track auf dem wir fahren, ist jenseits der
Hauptroute und auf unserer Landkarte nicht eingezeichnet. Wir
orientieren uns, zur Zeit, nach einem abfotografierten Ausschnitt einer
Landkarte. Was uns erwartet wissen wir wage und dazu gesellt sich
schlechtes Wetter. Die letzten Stunden haben wir auch niemanden mehr
gesehen und die einzelnen Passagen werden schwieriger und häufen sich.
Das ist so die Stimmung, wo das Herz mit doppelter Frequenz arbeitet
und man sich gegenseitig Mut zuspricht. An dieser Stelle muß ich mal
Danke sagen, an meine Frau
Brigitta, die diese Abenteuer seit vielen Jahren, machmal auch mit
gemischten Gefühlen, mitmacht und hinter mir steht. Und dann ist es
soweit. Ein bislang noch nie gesehendes Schild steht am Ufer eines Sees.
Man glaubt es kaum, um weiter zu kommen müssen wir den See durchqueren
und wie das geht, steht nun ganz klar auf dem Schild. Am Ufer schängelt
sich ein kleiner Trampelpfad, für die Leute, die eine gesunde Skepsis
bei diesem Manöver mitbringen. Ca. 600m gehen wir das Ufer mit
mißtrauischen Blicken in den See hinein ab. Das gleiche Spiel mit den
Anglerstiefel nochmal durchs Wasser. Fazit der Erkundungsrunde: Es
könnte klappen, einen Plan B gibt es bis dato nicht. Und? Ist doch
alles nicht so schlimm. Das Gefühl es geschafft zu haben, ist
unbeschreiblich. Weiter ging es dann zum Lakikrater
und durch viele weitere Furten nach Landmannalaugar, das uns mit
strahlendem Wetter empfing und wir dort eine gigantische
Vulkanwanderung geniesen durften. Nun heißt es vom Hochland Abschied
nehmen, da wir noch ein paar Stationen an der Küste sehen wollen.
Das Beste kommt zum Schluß
Mittlerweile ist die Hauptsaison
abgeklungen, welches wir merklich spüren. Die hochgelegten
Supergeländewagen haben keine Touris mehr und warten auf die nächste
Saison. Highlights wie der Wasserfall Seljalandsfoss kann man entspannt
bewundern. Und dann klart überraschend das Wetter auf und wir sind am
Gletscher Solheimajökull. Gletschertouren faszinieren immer wieder und
wir schnallen uns unsere Krallen unter die Füße und folgen den Spuren
der Profis. Nach einer Weile öffnet sich das Spaltenlabyrinth und wir
stehen auf einem der größten Gletscher und genießen die Einsamkeit und
die Gletschergeräusche. Nach ein paar Küstensehenswürdigkeiten zieht es
sich zu und es stürm und schüttet wie aus Kübeln. Da in ein paar Tagen
unser Schiff geht, beschlossen wir einige Kilometer zu fahren. Bei so
einem Wetter, dann noch eine Piste als Abkürzung zu nehmen, hat seinen
Preis: So dreckig war der Sprinter noch nie. Eigentlich war kein
Hochland mehr geplant. Jedoch Wetter und der Reiz einen warmen
Wasserfall zu erleben waren größer. Ein natürlicher Pool mit 35°C,
mitten in der Pampa, luden zum ausgiebigen Plantschen ein. Und dann kam
noch der erste Vorgeschmack auf unsere nächste Tour hoch in den
skandinavischen Norden. Nordlichter in zarter und unscheinbarer Form.
Wenn ihr benachrichtigt werden wollt, wenn es hier etwas Neues gibt, schreibt mir kurz eine Mail mit dem Stichwort: Island