Die hohe Tatra schätzen lernen
Von
Bratislava aus ging es, an vielen alten Burgen vorbei, über Zalani
zur hohen Tatra. Für uns war dieses kleine Hochgebirge immer irgendwo
im Osten. Auf dem Weg merkten wir schnell, dass wir nicht mehr in old
Germany waren. Haushohe Werbeflächen säumen links und rechts die
Strassen. Alles in Allem kommen wir an einigen kleinen und
gemütlichen Städtchen vorbei. Gut versorgt mit Wanderkarten und
zusätzlichen Informationen starteten wir einige Wanderung in die Höhe.
Wir durften kistallklare und eiskalte Bergseen mit herrlichen
Aussichten geniessen. Zum Teil werden hier die Hütten zu Fuß
versorgt. Das heißt, wer 5 -10 kg mit hochnimmt, bekommt oben einen Tee
gratis. Das Wetter war typisch für diese Region. Für einen Mix zwischem
Gewitter und schön muß man immer eine Regenjacke dabei haben.
Wanderwege sind in einem sehr guten Zustand und sehr gut
ausgeschildert. Für diejenigen, die in einem Seitental absteigen
wollen, gibt es für den Rückweg die kleine Eisenbahn, die recht oft hin
und herfährt und gut genutzt wird. Uns hat die hohe Tatra so gut
gefallen, dass wir bestimmt noch einmal hierher kommen.
Die transkarpatische Ukraine
Von
der hohen Tatra ging es über Kosice, ein Städtchen mit besonderem
Flair, zur ukrainischen Grenze. Wir hatten keinen Plan, was uns dort
erwartet. Ein Grenzübertritt der besonderen Art sollte folgen.
Verständigung war gleich null. Mit Händen und Füßen meisterten wir alle
Formalitäten. Ganz wichtig war ein Papier von unserer zusätzlichen
Krankenversicherung, die auch Covid 19 abdeckt, und unsere gelben
Impfbücher. Da niemand sonst die Grenze überqueren wollte, nahm man
sich für uns besonders viel Zeit. Jeder Winkel unseres Autos erzeugte
großes Interesse.
Was dann folgte haben wir nicht erwartet. Jedes noch so kleine Dorf hat
mindestens einen Tempel mit goldener oder silberner Kuppel. Gigantische
Klosteranlagen sind mitten in der Einsamkeit, sodass man aus dem
Schwärmen und Fotografieren nicht herauskommt. Zu modernen deutschen
Automarken gesellt sich immer wieder alte solide russische Technik, die
kraftvoll und laut ihre Dienste verrichtet. In den Bergen scheint die
Zeit stehen geblieben zu sein. Das heißt aber nicht, dass
die Bevölkerung einen unglücklichen Eindruck hinterlässt. Ganz wichtig
scheint bei jedem Haus die Einfriedung des Grundstückes zu sein. Mit
kunstvoll geschmiedeten Toren und Zäunen versucht sich jeder zu
übertreffen. Eine Besonderheit habe ich noch: Das Tanken. Nach
sowjetischer Manier muss man vor dem Tanken an der Kasse
die Literzahl angeben und bezahlen. Wenn dann nicht alles in den Tank
geht, ist der Blick klar und es wird umständlich zurückgerechnet. Alles
in Allem hat uns dieser Teil der Ukraine sehr gut gefallen.
|