3 Schluchten 2 fehlen noch
Nachdem
wir die Todraschlucht südwärts gefahren sind, sagten wir uns, die
beiden
Nachbarschluchten müssen auch noch dran glauben. So steuerten wir
zuerst die Dadesschlucht Richtung Norden an um dann eine Piste nach
Osten zu nehmen und dann die Gherisschlucht wieder südlich zu fahren.
Anfänglich war es eine noch sehr gute Asphaltstrasse. Dies sollte sich
mit der Querung nach Osten jedoch gewaltig ändern. Zuerst wurde uns der
Asphalt geklaut, dann wurde der Weg einspurig und damit es nicht
langweilig wird, ging es auf über 2000m steil bergauf. Wofür haben wir
Allrad, ja genau für solche Strecken. Ein Marokkanischer Geländewagen
kam uns entgegen und sagte uns, dass die folgende Strecke sehr
gefährlich sei und für uns nicht machbar wäre. Ja das baut die Psyche
auf. Wenn man ein wenig angespannt ist, braucht man nicht noch solche
aufmuternden Worte. Gut wir machen das nicht zum ersten Mal. Und wenn
es wirklich nicht geht können wir immer noch abbrechen. Und wie immer,
subjektive Bewertungen von anderen helfen nicht weiter. Zum Schluß, war
es eine für uns sehr gut machbare aber anspruchsvolle Piste, die Spass
gemacht hat, sie zu bezwingen. Nach dem Pass lernten wir noch einen
Marokkaner kennen der uns zu seiner Tante in ein Berberdorf einlud.
Hier trafen nun Welten aufeinander. Wir mit Hightech und allem Klimbim
und dann ein Zelt aus Ziegenhaaren gewoben, eine Feuerstelle und ein
paar Decken. Aber die Gastfreundschaft war ehrlich. Wir wurden zum Tee
eingeladen und Mohamed konnte übersetzten. Eine für uns nur schwer
vorstellbare Lebensweise, mit Ziegen in der Wüste zu überleben, aber
die Frau machte einen glücklichen Eindruck. Wir sollten nicht immer
unsere Ideale auf Andere projizieren. Aber diese Erkenntnis ist für uns
nicht neu. Der Tag endete auf einem kleinem Campsite mit Tadjine und
Spießen.
Auch dort bekamen wir wieder einen Einblick ins Leben. Eine Frau webt
tagein tagaus, jeden langen Tag, in einer für mich unvorstellbaren
Sitzhaltung, Teppiche, die dann für wenig Geld dann hoffentlich
irgendwann verkauft werden können. Man will es kaum glauben, aber in
diesem Dorf gab es sogar eine Tankstelle. Gut eine Zapfsäule, wie wir
sie kennen, ist total überbewertet..... Gut das mein Tank noch nicht
leer war.
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