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Querfeldein von Merzouga nach Zagora

Wenn da nicht zufällig ein Schild Sahara gestanden hätte, hätten wir wirlich nicht gewusst wo lang. Nein Spass bei Seite wir wollten keine 200km Umweg über Asphaltstrasse fahren sondern den direkten Weg nach Zagora. Zudem wir gute Infos über die Piste hatten und die MapsMe Navigation recht gut bislang funktionierte. Der Schwierigkeitsgrad für diese Route war mit stellenweise Stufe 3 von 5 angegeben. Für die Strecke wechselten wir uns immer mal wieder fahrtechnisch ab. 140km lagen vor uns und so ca. 20 - 25 Kilometer schafften wir pro Stunde. Eine Zwischenübernachtung hatten wir auf 2/3 der Tour geplant. Die Fahrt ging durch ein sehr breites Tal mit vielen Spuren und irgendwie wollte das Navi immer woanders hin. Also so wie früher. Die beste Spur gilt und die Richtung heißt durchs Tal. Ja da war noch was. Der Schwierigkeitsgrad 3. Der kam dann auch mitten drin. Eine Queddurchquerung mit ca. 4km, jedoch wenn man irgendwelchen Spuren hinterherfährt sind 4 aufeinmal deutlich mehr. Die Durchquerung war sehr sandig und zum Teil mit Abruchkanten. Einmal haben wir uns dann doch für eine andere Spur entschieden, da es völlig in die falsche Richtung ging. Hier kam die Übung aus dem Sandkasten uns zu Gute, da wir wussten was wirklich geht. Nach so einer Passage merkt man wieder was der Sprinter so drauf hat. Kein Mal stecken geblieben und damit wohl alles richtig gemacht. Die Übernachtung wählten wir dann nach dem Kilometerstand. 100km ist eine glatte Zahl und da wird übernachtet. Mutterseelen allein, mitten im Nirgendwo gab es dann noch Nachts die Michstrasse zum Fotografieren. Nach dieser Piste kam auch wieder die Asphaltstrasse und weil es so gut lief sind wir bis zur Oase Mhamid weiter gefahren, da dort wieder mal ein Swimmingpool und ein Restaurant auf uns wartete.



Das Draatal bis zur Filmstadt Ouarzazate

Die Oase Mhamid mit Pool, Restaurant und sogar Bier, ist dann in so einer trockenen Gegend wieder ein Highlight, dass man genießen kann. Dort war dann auch ein Richtungswechsel angesagt. Die Kunst ist, die Strecke so in einem Land zu legen, dass man möglichts viele POIs  auf dem Weg hat und dabei nicht unnötig Kilometer fährt. Deshalb jetzt erstmal nach Nordwesten. Das Draatal soll laut Landkarte landschaftlich sehr reizvoll sein. Die Infos der Landkarte entsprechen aber nicht mehr der Wirklichkeit. Grund ist der extreme Wassermangel. Alle Bewässerungskanäle sind trocken und die vielen Palmen haben zum großen Teil Vertrocknungserscheinungen. Dann fiel uns plötzlich ein kleines verwittertes Schild auf: Cascade de Tizgui und laut Google sollte es sich um eine Minioase mitten in der trockenen Felswüste handeln. Ein paar Kilometer Umweg und ein paar Meter zu Fuß, erreichten wir wirklich eine kleine Quelle mit See. Das stand in keinem unserer Reiseführer, um so schöner war es, dass wir darauf gestoßen sind. In Ouarzazate kommt man an dem Kino-Museum nicht vorbei. Hier sind viele Filmsets erhalten und man kann sich einfach in einen Thron setzen und sich kurzeitig wie ein König fühlen.

 
 

Die Atlas Filmstudios und das Dorf Ait Benhaddou

Nach einem kleinen Citybummel durch Ouarzazate ging es ein bischen außerhalb in die Atlas- Filmstudios. Hier sind gigantische Kulissen aufgebaut und geht man näher ran, ist das nichts anderes als Pressspanplatten mit Stroh und Gips. Damit das Ganze nicht zusammenfällt gibt es noch ein paar Stangen zur Stabilität. Mit Farbe wird dann der Eindruck vermittelt, dass man sich in einer anderen Welt befindet. Nur wenn man dagegen klopft, merkt man den Betrug. Nach so einem Besuch, sieht man in Zukunft wohl manch einen Film mit anderen Augen. Viele bekannte Filme wurden hier gedreht z.B.: Die Päpstin, Gladiator und viele andere. Ein paar Kilometer außerhalb wurde ein gut erhaltenes altes Dorf, ebenfalls zur realen Filmkulisse. Die Rede ist von Ait Benhaddou. Es ist ein Touristenmagnet und ich hatte große Mühe, Fotos ohne die vielen Leute zu schiessen. Wo Touristen sind sind auch viele kleine Läden, die einem zu völlig überzogenen Preisen irgendwelche Staubfänger andrehen wollen. Aber hier gilt das Wort Nein noch. Die Händler sind nicht aufdringlich.


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