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Marrakesch und hoch hinauf

Vor der Eroberung von Marrakesch gönnten wir uns ein weiteres Mal einen Luxus Campground. Naja schön war er. Doch das angeschlossene Hotel hatte an diesem Abend Party und wir waren Gäste 2ter Klasse.  Es wurde Mitternacht und die Party ging immer mehr ab. Unser Sprinter tanzte im Takte der Musik auf und nieder immer wieder. Da wir schlafen wollten ging ich zur Rezeption und habe mal vorsichtig gefragt wie lange das noch gehen soll. Antwort mindestens bis 2 Uhr. Ok, damit lief das Faß bei mir über, brummend und fauchend haben wir unsere 7 Sachen gepackt und wollten aus dem Areal heraus. Das ging wegen der geschlossenen Türen nicht und die Notlösung für uns zum Schlafen war dann ein Parkplatz vor dem Hotel. Sofort kam einer von der Security und wollte mich da wieder verscheuchen. Da gabs für mich nur eins: "Gut gebrüllt Löwe....." Und siehe da, von dem Punkt an hatten wir eine erholsame Nacht. Diese Aktion hatte sich bis zum nächsten Morgen, dank einer guten Buschtrommel, herumgesprochen. Der Chef des Hauses hat uns die Übernachtung geschenkt und sich bei uns entschuldigt. Das habe ich nicht erwartet, aber gerne angenommen. The day after; Marrakesch ein großer Touristenmagnet, dort haben wir uns mit einer Kutsche zu den Highlights bringen lassen. Das ist schön tiefenentspannt. Wir dachten, dass Marokko alkohlfrei wird, jedoch gibt es sehr versteckte Spezialläden mit hervorragenden Weinen und anderen Spaßmachern. Dann ging es hinter der Großstadt viele Meter und durch ettliche kleine Dörfer die Berge hoch.


Der Hohe Atlas und die Kunst in der Wildnis

Damit es bei jedem kleinen Stop nicht langweilig wird, sorgten immer wieder Strassenverkäufer für die nötige Unterhaltung. Immer gute Preise und das in allen Sprachen. Nur mit dem Wort Nein haben die Jungs so ihre Probleme. Dann wurde es einsamer und Tankstellen gabt es dann auf Rädern. Auch eine gute Idee. Diese Gegend im hohen Atlas hat uns sehr gefallen. Irgendwo auf einem Platz mit super Ausicht übernachten, das war immer schon unser Ding. Und wie so oft in Marokko kommt jemand und erklärte uns, dass dieser Platz für uns zu gefährlich ist. Aber der Fingerzeig auf unsere Schilder der Alarmanlage beruhigte ihn und wir hatten eine ruhige Nacht. Bis Tafraoute ging eine kleine Strasse durch die Einsamkeit. Plötzlich Schrecksekunde, ein einheimischer Mopedfahrer lag regungslos auf der Strasse. Erster Gedanke war, das ist dieser Abzocktrick, den wir im Internet gelesen hatten. Doch das sah zu echt aus. Also ausgestiegen und den erste Hilfekurs aufgefrischt. Es kamen dann doch noch einige Fahrzeuge so war das Telefonieren für die Rettung die Aufgabe der Anderen. Unglaublich in dieser Einsamkeit war der Rettungswagen nach 15 min vor Ort. Weiter ging es zu den bemalten Felsen von Jean Vérame. Wir waren überrascht, dass wir mit unserem eigenen Fahrzeug durch das Kunstwerk durchfahren durften.

 
 

Sidi Ifni

Nach vielen Kilometern durch Berge und Wüste ging es zum Atlantik. Der erste Eindruck, Temperatur nach unten und Feuchtigkeit nach oben. Durch die Gischt des Atlantiks wird soviel Wasser in die Luft befördert, dass Alles innerhalb kurzer Zeit feucht ist. Leider hat die Vegetation nicht soviel davon. Die Erde ist auch in Küstennähe ausgetrocknet und die wenigen Pflanzen, die hier noch existierten sind auch abgestorben. Sidi Ifni ist bekannt für einen großen Fels-Torbogen und auch wir mussten diesen in allen Lebenslagen fotografieren. Die Strandwanderung hätten wir auch auf einem Kamel oder Quad machen können, wir zogen jedoch die Füsse vor. Aber noch etwas gibt es hier in Mengen. Fisch, frisch zubereitet ist dieser dann eine willkommen Abwechslung. Das wäre jetzt eigentlich unser geplanter Wendepunkt in Marokko gewesen, aber wir haben nochmal Reiseführer und Internet befragt und uns entschlossen noch ein bischen weiter Richtung Süden zu reisen.


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