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Noch ein Nationalpark

An der Küste gab es jetzt immer wieder jeden Morgen dicken Küstennebel. Das hieß langsam fahren und auf eventuellen Gegenverkehr gefasst sein. Es kommt stundenlang keiner und plötzlich einer, der die ganze Strasse braucht. Da uns der Khenifiss Nationalpark so gut gefallen hatte, haben wir mal geschaut wo der nächste Park ist. Auf dem Weg nach Norden steht noch der Park Souss-Massa auf der Landkarte. Auch dort wurden wir mit reichlicher Tierwelt belohnt. Auch diesmal wurden wir fachkundig von einem Einheimischen begeleitet. Das endet natürlich bei einer Runde Tee. Zudem staunten wir nicht schlecht, als wir das Wasser eines Brunnen probieren durften. Es war glasklar und schmeckte richtig gut. Ein privater Führer hat den Vorteil, dass er die Ecken kennt, wo man die Tiere aus nächster Nähe beobachten kann. Wir wären viele Male an versteckten Tieren vorbeigelaufen oder hätten die Kamera nicht in Stellung gehabt.





Weiter nach Norden bis Essaouira

Nach Wüste und Nationalparks war ein moderner Campsite mal wieder der richtige Ort für uns. Ein Pool, ein Bier und kleine Naschereien haben wir sehr gerne genossen. In Marokko braucht man auf nichts verzichten. In größeren Städten gibt es die typischen französichen Riesensupermärkte, die sogar Schweinfleisch im Angebot haben. Wir haben in den letzten Wochen viel auf Märkten und Miniläden gekauft, so ist das Ergänzen von Europäischen Lebensmitteln eine willkommende Abwechslung. Die Atlantikküste blieb weiterhin spannend. Sandstrände gefolgt von Steilküsten gaben ein gutes Bild ab. Nun stand Essaouira auf dem Programm. Eine mal ganz andere Stadt mit portugisischen Wurzeln. Das erkennt man an einigen Gebäuden und der Stadtmauer. Aber das größte Erlebnis ist der Fischerhafen mit dem Fischmarkt. Hier laden die Fischkutter ihre Fracht ab und Schwärme von Möwen sind sofort in Angriffsstellung und nutzen jede Chance um den Fischern den Fang zu stehlen. Wir haben unsere Chance genutzt um in einem kleinen Restaurant direkt am Hafen, frischen Fisch zu essen. Das witzige dabei war, der Fisch kam frisch vom Grill und die Pommes mit dem Moped von einer Bude aus der Stadt. Ja andere Länder ander Sitten.

 
 

Die letzten Eindrücke und zurück nach Europa

Weiter besuchten wir die Töpferstadt Sifa. Die Läden präsentieren ihre Ware sehr liebevoll. Die Werkstätten und Brennöfen sind doch eher abenteuerlich. Dann die Hauptstadt Rabat. Schon in den Vorstadtbereichen ist alles grün und sehr gepflegt. Die grüne Pracht wird hier in der Trockenheit mit Abwasser am Leben erhalten, deshalb findet man an jeder Ecke Warnschilder. Weiter hat Marokko auch noch alte Steine aus der römischen Zeit zu bieten, die unter anderem von einem Fremdenführer mit DHL-Regen- oder Sonnenschirm präsentiert wird. Und dann gab es noch die wöchentliche Wasserversorgung und eine der unscheinbarsten Türen des Landes. Hinter so einer Türe verbirgt das Laster der Menschheit. Ich spreche vom Alkohol. Da die marokanischen Weine jedoch sehr gut sind, musten auch wir nochmal durch diese Türe gehen. Dann hieß es Abschied nehmen. Das ging auch recht einfach da wir seid Wochen zum ersten Mal Regen und Schmuddelwetter hatten. Auf dem Europäischen Kontinent zurück war da noch der Felsen von Gibraltar mit frechen Affen und gigantischer Aussicht. Dieser Abstecher ist gleichzeitig auch das Ende dieses Reiseberichtes.


Fazit

Oktober - November, mit angenehmen Temperaturen, war für uns die perfekte Reisezeit, da im Atlasgebirge noch kein Schnee lag. Viele Strassen sind im Winter bei Schnee gesperrt. Die gelben Blätter der Pappeln schaffen eine besondere Atmosphäre. Auch die Zeit von fast 5 Wochen war für uns perfekt. 5500km nur im Land Marokko, hatten wir voher etwas niedriger geschätzt. Nervig sind die vielen Straßenverkäufer, die mit vermeindlicher Gastfreundschaft, ihr Buisiness versuchen. Wenn man etwas kaufen möchte, vorher im Internet nach einem Preis schauen. Diese Internetpreise durch 2 bis 3 teilen, ergibt den ungefähren Landespreis. Das gilt nicht für Lebensmittel. Die Händler fangen mit einem 8 bis 10 fachen Startpreis an.  Auch kann man mit den steinewerfenden Kindern, in manchen Dörfern nur schwer umgehen. Diese springen auf die Strasse um dich auszubremsen, um dann Geschenke einzufordern. Wenn sie nichts bekommen, wurde uns der Stinkefinger gezeigt oder manchmal auch mit Steinen nach uns geworfen. Schwefelfreier Diesel und AdBlue für Euro 6 Fahrzeuge ist im ganzen Land kein Problem. Kreditkarten funktionieren nicht an jedem Bankautomat und an den wenigsten Tankstellen kann man damit bezahlen.   

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