Der Weg ist
das Ziel
Nach dem wir relativ zügig
unterwegs waren, haben wir jetzt doch deutlich mehr Zeit bekommen.
Grund hierfür
ist die Verlängerung der Grenzschließung in Georgien. Wir haben diese
Info von der Georgischen Botschaft und dies deckt sich auch mit den
Infos aus dem Internet. Je näher wir uns dem Schwarzen Meer näherten,
desto angenehmer sind die Temperaturen und vegetationreicher die
Landschaft. Kleine Städtchen und auch mal große, in die Jahre
gekommenen Industrieanlagen, wechsel sich ab. Wenn nicht hin und wieder
der typische Gesang des Muezzin aus den Moscheen klingen würde, würde
man meinen, man wäre in Mitteleuropa. In den Städtchen schlenderten wir
über den ein und anderen Basar und wurden auch mit den ein oder anderen
Sachen fündig. Die kulinarische Seite in dieser Region lässt keine
Wünsche offen. Restaurants mit Frühstück und Abendessen haben wir in
den letzten Tagen immer wieder besucht. Was uns auch sehr entgegen
kommt, sind die vielen Wasserstellen links und rechts der Strassen. So
kann man nach einem warmen Tag abends noch unbeschwert duschen. Auch
die Vielzahl der möglichen Übernachtungsplätze macht das Reisen mit dem
Wohnmobil hier recht einfach. Und dann gibt es auch noch die
zahlreichen Strassenhunde, die zum Teil liebevoll und verspielt um uns
herumtollen. Zum Einen werden die Hunde von Einheimischen versorgt, zum
Anderen werden diese auch einfach verjagt. Ja, in anderen Ländern ist
das Problem auch nicht gelöst.
Nationalpark auf der Landkarte.
Auf geht es, wir fahren dahin. Leichter gesagt als getan. Die
türkischen Informationen sind etwas spärlich und so testen wir uns
langsam heran. Der Küre Nationalpark kann von mehreren Seiten
angefahren werden. Informationen und Kartenmaterial haben wir Mitten im
Ort Pinarbasi bekommen. Die großen Highlights sind gut ausgeschildert.
Jedoch Wanderungen und Wegmarkierungen sind entweder nicht vorhanden
oder wir haben sie nicht gefunden. Schade, da der Park grandiose
Ausblicke bietet. Wir verbrachten ein paar Tage im Park und steuerten
dann wieder zur Küste. Dann wieder eine Meldung von Georgien, Grenzen
öffnen doch früher. Brigitta und ich beschließen auf dem direkten Weg
zur Grenze zu fahren, während Tina und Jörn noch ein paar kleine
Strassen erobern wollen. Auf dem Weg lag noch das Felsenkloster Sümela.
Mit großen Erwartungen kamen wir and die Georgische Grenze. Großer LKW
Stau und dann........ Die Pkwspur definitiv geschlossen. Ein Zöllner
erklärte uns unmißverständlich, in einem hervoragendem Englisch, da
geht Nichts ohne 14 Tage Quarantäne, auf eigene Kosten in einem uns
zugewiesenen Hotel. Das wollten wir so nicht hören. Nach so vielen
erfolgreich passierten Grenzen nun sowas. OK Plan B: Den Osten der
Türkei weiter kennenlernen und auf eine Grenzöffnung hoffen. Zeit haben
wir ja noch. Weiter gings mit dem Hatila-Vadisi Nationalpark. Auch hier
das gleiche Spiel, wandern eher schwierig. Dafür sind die Strassen sehr
spektakulär.
Nun ging es weiter südlich durch
enge Täler und Schluchten. Da es hier doch relativ viel regnet liegt es
nahe, dass Wasser zur Energiegewinnung zu nutzen.Viele Stauseen reihen
sich aneinander und Strassen sind durch die Berge getrieben worden.
Zwischendurch gibt es auch neue, im Bau befindliche Staudammprojekte in
großer Form. Generell lässt der technische Standard der Tunnels und
Staustufen keine Wünsche offen. Plötzlich änderte sich die Vegetation
und es wurde zunehmends trockner und wärmer. In den Tälern ging das
Thermometer dann öfter über die 40°C. Das ist dann kaum auszuhalten.
Wir sind dann zum Übernachten immer auf die hohen Berge, über kleine
Wege, gefahren. Dort sind die Temperaturen sehr angenehm. Jedoch wird
uns wohl eine Nacht noch länger in Erinnerung bleiben. Auf 2500m hatten
wir einen sehr einsamen Stellplatz mit fantastischem Rundumblick. Nach
dem Essen schauten wir nachts noch einen spannenden Film und dann
tauchten in der Ferne sehr helle Lichter auf. Es waren extrem helle
Taschenlampen, die die Gegend absuchten. Unheimlicher wurde die
Situation, als diese immer näher zu uns kamen. Dann war auch noch
Hundegebell zu hören. Nun erkannten sie unser Fahrzeug und leuchteten
uns an. Jetzt geht einem Alles durch den Kopf. Einfach wegfahren, war
keine Option, da der Hinweg zu diesem Platz schon tagsüber mit 4x4
recht abenteuerlich war. Also Flucht nach vorne. Ich öffnete die
Schiebetür und rief Merhaba (Hallo auf Türkisch). In diesem Moment sah
ich, dass eine große Schafherde von 3 Schäfern ins Tal getrieben wurde.
Keine halbe Stunde später, das gleiche Spiel nochmal. Diesmal waren wir
deutlich entspannter. Aber die Nacht war noch nicht zu Ende. Es folgte
ein Gewitter mit anschließendem Starkwind und das oben auf den Bergen.
Alles überlebt, fuhren wir langsam Richtung Erzurum, eine Stadt mit
historischem Kern. An dieser Stelle möchten wir auch der türkischen
Bevölkerung, Danke für die enorme Gastfreundschaft sagen. Es vergeht
kein Tag, an dem wir nicht gefragt werden ob wir irgend etwas brauchen.
Viele Einheimische interessieren sich für uns. Früher war ein Gespräch
nur mit vielen Mißverständnissen und Hände- und Füßekommunikation
möglich. Heute macht die Google Übersetzter App einen guten Job.
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